Wochen nach der Eröffnung bildeten sich vor dem kleinen, eigentlich eher unscheinbaren „Chung King Noodles“ meterlange Schlangen. Kein Wunder: Betreiberin Ash Lee ist in der Berliner Gastroszene keine Unbekannte. Bereits in den Jahren zuvor gab es mehrere erfolgreiche Pop Ups – nicht selten waren ihre Chili-Nudeln dort bereits nach einer Stunde ausverkauft. Beim Betreten von Lees erstem eigenem Restaurant sieht man: Fliesen, kahle Wände, schlichtes Möbiliar, kein Schnickschnack.
Ähnlich puristisch mutet auch die Karte an. Es gibt nur eine kleine Auswahl an Vorspeisen und – natürlich – die berühmten chinesischen Nudeln. Diese gibt es in drei Variationen: Mit Beef, Pork oder vegan mit Tofu und Shitake. Alle drei kommen in großzügigen Schüsseln mit einer Handvoll selbstgemachter, schön bissfester Weizennudeln auf den Tisch. On top kommt eine feine Brühe aus Gewürzen sowie – und hier liegt wohl der Zauber – das selbst gemachte, sehr scharfe, sehr aromatische Chili-Öl. Zwei verschiedene Chilisorten werden dafür jede Woche frisch geröstet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das intensive und geschmacklich ausgefeilte Öl schafft eine sehr feurige, aber dennoch zumutbare Schärfe mit Suchtpotenzial.